Rezepte

Schlehensaft

Die frisch geernteten Schlehenfrüchte werden mit kochendem Wasser gut bedeckt und über Nacht stehen gelassen. Am nächsten Tag wird die Flüssigkeit abgesiebt, wieder kurz aufgekocht und erneut über die Früchte gegossen. Diesen Vorgang wiederholen Sie insgesamt drei bis fünf mal. Dann wird die Flüssigkeit, die sich nun dunkelrot verfärbt hat, wieder abgegossen und abgemessen. Auf 1000 ml Saft wird nun 500 Gramm Zucker gegeben und unter rühren noch einmal kurz aufgekocht. Dann wird heiß in Flaschen abgefüllt.

Wem die Früchte zu herb sind, der kann sie im rohen Zustand eine Nacht in den Tiefkühler legen. Sie werden dann deutlich milder im Geschmack.

Schlehensaft wird traditionell als Stärkungsmittel eingesetzt. Ideal zur Rekonvaleszenz wenn sie nach einer dicken Erkältung einfach nicht auf die Beine kommen. Er stärkt das Immunsystem, durch die enthaltenen Gerbstoffe wirken Schlehen leicht entzündungshemmend auf den Magen-Darm-Trakt und die Bitterstoffe tonisieren den gesamten Körper.

Ringelblumensalbe

Frische Ringelblumenblüten werden geerntet, etwas kleiner gezupft, in ein Schraubglas gegeben und mit kaltgepresstem Oliven- oder Rapsöl übergossen bis das Öl einige Zentimeter über den Blüten steht. Dies verhindert die Schimmelbildung. Den Ansatz lässt man  3 Wochen im Hellen stehen – im Sommer aber bitte nicht in der direkten Sonne – das Öl würde sich zu sehr erwärmen und wichtige Inhaltsstoffe würden zerstört werden. Immer wieder wird der Ansatz vorsichtig umgerührt. Dabei ist darauf zu achten, dass keine Blütenbestandteile am Glas zurückbleiben, die dann schimmeln könnten

Nach diesen drei Wochen wird das Öl abgeseiht. Ich lege dazu Sieb mit einem Mulltuch aus. Das Öl kann so zügig ablaufen und die Pfanzenbestandteile bleiben im Mulltuch zurück und können so leicht entsorgt werden. Den Rückstand bitte nicht auspressen, denn damit gelangen zu viele Wasserbestandteile in das Öl. Das würde die Haltbarkeit deutlich verringern

Um nun eine Salbe zu erhalten, wird zu dem Ringelblumenöl 10% Bienenwachs gegeben ( auf 100 Gramm Ringelblumenöl kommen also 10 Gramm reines Bienenwachs ) und im Wasserbad so lange erhitzt und gerührt bis sich das Bienenwachs vollständig gelöst hat. Dann kann in kleine Salbendosen abgefüllt werden. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Deckel erst nach dem Erkalten aufgeschraubt wird. Das Kondenzwasser, das sich sonst am Deckel bilden würde, würde die Haltbarkeit der Salbe deutlich verringern.

 

Ringelblumensalbe aus Shea-Butter

Die Ringelblumenblüten etwas kleiner zupfen und mit Sheabutter im Wasserbad langsam schmelzen lassen. Abkühlen lassen, am nächsten Tag wieder erwärmen, bis die Butter wieder flüssig geworden ist. Dies am dritten Tag nochmal wiederholen, dann absieben und in Salbentöpfchen gießen. Auch hier den Deckel erst nach dem Erkalten aufschrauben.

Ob man für die Salbe nur die Blütenblätter oder das ganze Blütenköpfchen nehmen soll, darüber scheiden sich die Geister. Die einen sagen, dass das Allergiepotential bei den Blütenblätter geringer ist, ich persönlich bevorzuge aber die ganze Blüte mit all ihren Inhaltsstoffen

Ringelblumensalbe wirkt entzündungshemmend und wundheilend. Sie pflegt trockene und rissige
Haut und ist auch zur Narbenpflege gut geeignet.

Wildkräutersalat

Karin Bauer Heilpraktikerin Markdorf wildkräutersalat
Zu Anfang empfiehlt es sich, die Wildkräuter mit normalem Salat zu mischen. Vielleicht im Verhältnis 1:1. An Wildkräutern nimmt man die jungen und zarten Blättern von zum Beispiel Löwenzahn, Giersch, Vogelmiere, Portulak, Schafgarbe, Spitzwegerich, Knoblauchsrauke, wenig Gundermann, Ehrenpreis, Schaumkraut, die Blätter des Gänseblümchens….

Die Salatblätter und Kräuter werden gewaschen, getrocknet und in mundgerechte Stücke gezupft. Dazu kann man Blüten von Gänseblümchen, Männertreu, Wiesenschaumkraut, die ausgezupften Röhrenblüten des Löwenzahns, Beinwell, Rosmarin oder Salbei nehmen.

Das Dressing sollte entsprechend mild gewählt werden. Gut schmecken auch kleine Birnenwürfel und Gorgonzola, das mildert den etwas bitteren Geschmack der Löwenzahnblätter oder man dünstet Löwenzahnknospen in wenig Butter oder Olivenöl und löscht mit etwas Sojasauce ab.

Untersuchungen haben ergeben, dass Wildkräuter im Durchschnitt etwa 300 mal so viele Vitalstoffe enthalten wie gezüchtetes Gemüse. Sie sind also echte Kraftpakete der Natur und schmecken richtig lecker.

Wildkräutersuppe

  • 2 mittelgroße Kartoffeln ( mehligkochend)
  • Etwas Sellerie
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 100 ml Sahne oder Creme fraîche
  • 2 Handvoll Wildkräuter ( Brennnessel, Giersch, Spitzwegerich, guter Heinrich, Knoblauchsrauke, Vogelmiere, persischer Ehrenpreis, Gänseblümchen, Dost, Blättchen der Schafgarbe….was immer Ihnen an jungen Kräutern auf dem Spaziergang begegnet und das sie gut kennen.
Zwiebel, Knoblauch, Kartoffeln und Sellerie( optional ) in kleine Würfel schneiden und in Olivenöl oder Butter etwa 5 Minuten dünsten.

Die Wildkräuter waschen und etwas kleiner schneiden. In den Topf zu dem Gemüse geben und weitere 2 bis 3 Minuten dünsten.

Dann mit der Gemüsebrühe ablöschen und etwa weitere 5 Minuten köcheln lassen. Mit dem Pürierstab fein pürieren, Sahne oder Creme fraîche einrühren und abschmecken.

Mit einem Topping lässt sich die Suppe immer wieder abwandeln. Es eignen sich zum Beispiel frisch geröstete Brot-Croutons, in Butter gedünstete Knospen des Spitzwegerichs ( diese haben einen verblüffend ähnlichen Geschmack wie Pilze), ausgelassene Speckwürfel, Streifen von geräuchertem Lachs, gedünstete Blütenstände des guten Heinrichs, Champignons…

Bärlauchpesto

Heilpraktiker Karin Bauer Markdorf bärlauchpesto

  • 2 Bund Bärlauch
  • 50 Gramm Sonnenblumenkerne
  • 80 Gramm Parmesan
  • 150 bis 200 ml Olivenöl
  • 1 Teelöffel Salz
Die Sonnenblumenkerne werden in einer Pfanne ohne Fett geröstet bis sie duften. Den Parmesan grob reiben, den Bärlauch waschen und grob hacken. Bärlauch, Sonnenblumenkerne, Parmesan und Salz im Mörser oder Mixer fein zerreiben oder hacken. Dann mit Olivenöl mischen bis eine sämige Sauce entsteht.

In ein oder zwei Schraubgläser füllen, dabei darauf achten, dass immer eine Schicht von ein bis zwei Zentimeter Olivenöl obenauf schwimmt. Das Olivenöl sorgt für einen luftdichten Abschluss und verhindert, dass das Pesto zu schimmeln anfängt. Im Kühlschrank hält sich das Pesto so einige Wochen.

Dieses Pesto schmeckt lecker ganz klassisch zu Spaghetti aber auch zu Pellkartoffeln, auf Bruschetta oder als Brotaufstrich vermischt mit Butter, Frischkäse oder Quark. Auch Salatsoßen lassen sich damit wunderbar verfeinern.

Die Hälfte des Bärlauchs lässt sich durch weitere Wildkräuter wie zum Beispiel Brennnesselblätter, Löwenzahn, Spitzwegerich, Schafgarbenblätter, wenig Gundermann oder Giersch ersetzen. So erhält man ein leckeres Wildräuterpesto.

Bärlauch ist eines der Kräuter, die im Frühjahr als erstes aus dem Boden sprießen. Seine Heilkraft ist beachtlich. Er senkt zu hohen Blutdruck, wirkt gegen Arteriosklerose und zu hohe Blutfettwerte, wirkt antibiotisch, reinigt den Darm und wirkt allgemein stärkend auf den wintermüden Organismus. Selbst zur Schwermetall-Ausleitung und Darmsanierung lässt er sich therapeutisch einsetzen.

Leider verliert Bärlauch getrocknet nicht nur den Großteil seiner Heilkraft, sondern auch sein Aroma. Ein guter Grund also, ihn jetzt im Frühjahr so oft als möglich zu genießen.